Koaxialkabel

1. Seele oder Innenleiter2. Isolation oder Dielektrikum zwischen Innenleiter und Kabelschirm3. Außenleiter und Abschirmung4. Schutzmantel
Koaxialkabel (auch Koaxkabel), sind zweipolige Kabel mit konzentrischem Aufbau. Sie bestehen aus einem Innenleiter, auch „Seele“ genannt, der in konstantem Abstand von einem hohlzylindrischen Außenleiter umgeben ist. Der Zwischenraum besteht aus einem Isolator oder Dielektrikum.
Das Dielektrikum kann anteilig oder vollständig aus Luft bestehen, was den Vorteil geringer verlustwerte bringt (z.B. Aircom Plus). Meist ist der Außenleiter durch einen isolierenden, korrosionsfesten und wasserdichten Mantel nach außen hin geschützt. Der Außendurchmesser beträgt üblicherweise 2 bis 15 mm, Sonderformen gibt es von 1 bis 100 mm.
Flexible Koaxialkabel besitzen meist Innenleiter aus dünnen, geflochtenen oder verseilten Kupferdrähten und Kabelschirme aus ebenfalls geflochtenen Kupferdrähten, wobei der Schirm durch eine Folie ergänzt sein kann. Das Geflecht darf dann einen geringeren Bedeckungsgrad aufweisen.
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Sonderformen von Koaxialkabeln
Rigid-Koaxialkabel für hohe Leistungen oder hohe Schirmungsfaktoren sind mit einem starren Außenleiter in Form eines Rohres aufgebaut.
Triaxialkabel Sonderform mit zwei Innenleitern oder mehrere, koaxial angeordnete Außenleiter. Diese Kabel werden unter anderem in der Videotechnik eingesetzt, wenn die Schirmfunktion zum Beispiel vom Außenleiter getrennt werden soll.
Koaxialkabel mit Ferritummantelung. Diese wirkt als Gleichtaktdrossel, die ein Gegentaktsignal transformatorisch stützt und auf ein Gleichtaktsignal induktiv dämpfend wirkt. Die Transferimpedanz als Kenngröße der Schirmwirkung wird vom Ferrit nicht beeinflusst, wohl aber die Schirmdämpfung.
Schlitzkabel, welches als langgestreckte Antenne eingesetzt wird. Das Schlitzkabel hat eine unvollständiger Abschirmung. Sein Außenleiter hat Schlitze oder Öffnungen, durch die über die ganze Länge des Kabels kontrolliert HF-Leistung abgegeben und aufgenommen werden kann.
Einsatzgebiete von Koaxialkabeln
Koaxialkabel sind dazu geeignet, im Frequenzbereich von einigen kHz bis zu einigen GHz hochfrequente, breitbandige Signale zu übertragen. Den Einsatz finden Sie
- bei hochfrequenten Rundfunksignalen,
- Radarsignalen oder einfach
- Messsignalen in einem Prüflabor
- bei Ethernet-Netzwerke (bis in die neunziger Jahre)
- bei Mikrofonen (mit Phantomspeisung)
sein. Koaxialkabel werden zur Übertragung unsymmetrischer Signale eingesetzt; der Außenleiter führt dabei üblicherweise das Referenzpotenzial, nämlich die Masse, der Innenleiter führt die Signalspannung oder bei der Phantomspeisung auch die Versorgungsspannung.


